Mittwoch, 24. August 2011

Die Löcher von Trudering

Da ist was faul im Truderinger Untergrund. Der Ort scheint eine magische Verbindung zu Löchern zu haben.

Beispiele:
1) Die Radlfalle von der Wasserburger Landstraße
Ende August 1994 ertrinkt eine Radfahrerin fast in einem vermeintlichen Schlagloch, das sich als riesiges Loch entpuppte. http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,263838,00.html
Ursache: ein Bruch der Haupwasserleitung, der zu einer erheblichen Unterspülung führte.

2) Das große U-Bahn-Loch
Im September 1994 versinkt ein Bus in einem riesigen Krater an der U-Bahn Neubaustrecke zur Messestadt Riem. In einer Tunnelröhre, die Bau-trupps des städtischen U-Bahn-Referats unter der Straße vorantrieben, war damals die grund-wasserabweisende Schicht aus Mergel durchgebrochen. Das Erdreich sackte weg – und mit ihm ein städtischer Bus der Linie 192.


Drei Menschen starben in dem trüben Gemisch aus Kies und Grundwasser. 
Die Bergung von 2 der 3 Toten zieht sich über viele Monate hin und der Focus schreibt:
Warum es länger dauert, einen Verschütteten in einer Millionenstadt zu bergen als ein Lawinenopfer im hintersten Himalaya zu finden, ist den Angehörigen der Opfer schleierhaft. 
Bleibt zu hoffen, daß der Gedenkstein nicht auch irgendwann wegsackt.

3. Der böse Graf Cuno
Im Gegensatz zu den vermutlich höchst unschuldigen Opfern der jüngeren Zeit, ist der unglückliche Held unseres dritten Beispiels ein epischer Bösewicht in einem Fall fast biblischen Ausmaßes.
Frau Uta war vermutlich eine Tochter des bayerischen Herzogs im ausgehenden 12. Jahrhundert, die durch die großzügige Stiftung von 550 Tagwerk fürstlichem Ackerland (knapp 1,9  Quadratkilometer) an die Kirche in die Geschichstbücher einging, und damit die Eigentums- und Pachtverhältnisse vor Ort nachdrücklich neu regelte. Frau Uta oder auch ihre Tochter war mit einem bösen Grafen namens (vermutlich) Cuno vermählt, der ein schlechter Menscch war und ständig seine Leibeigenen quälte. Seine Frau wiederum hat Mitleid und versucht heimlich, das Unrecht, das ihr Gatte begeht, ein wenig zu mildern, indem sie Brot, Eier und Schinken aus dem Schloss an die Kranken und Hungernden vergibt. Eines Tages jedoch, als sie zum Schloss zurückkommt, sieht sie, wie das Schloss urplötzlich mit lautem Grollen von der Erde verschluckt wird – samt dem herzlosen Ritter Cuno. Dieses Loch nannte man seitdem die Uta-Höhle.
Interessanterweise wir die tektonische Beschaffenheit diese "Höhle" mehrfach beschrieben. Auch wird erwähnt, daß man sie heute noch sehen könnte ... aber wo????? Bislang konnte ich im Internet nichts (aber gar nichts) zum - auch gerne vermeintlichen - Standort finden. Ich bin für Auskünfte also höchst dankbar.
Daß man ihr als einer der beiden bedeutenden Gründungsgestalten Truderings Anfang des 20. Jahrhunderts im Zuge der ersten nennenswerten Bebauungen in Waldtrudering ein Denkmal setzte, ist angemessen und höchst verständlich.


Der Uta-Brunnen ist heute so etwas wie das Wahrzeichen Waldtruderings und ein willkommener Quell der Erfrischung für die Schüler der naheligenden Turner-Schule auf dem Heimweg im Sommer.

Vorschläge für und Wetten auf die nächsten Löcher werden gerne angenommen. Ich habe ein paar Befürchtungen für den Graf Spee Platz, die Heuluß und natürlich den Parkplatz vom neuen Praktiker ;-).

2 Kommentare:

  1. Hallo,

    ich bin auch auf der Suche nach der Uta-Höhle, aber habe bisher ebenfalls nichts gefunden. Es gibt leider nicht all zu viele Orte wo das sein könnte, bzw. wo man das angeblich heute noch sehen würde. Irgendeine Idee?

    Grüße
    Patrick

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  2. Hallo Patrick!
    Leider nicht.
    Gruß, Armin

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